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Hobby "Historische Computer":

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Irgendwann 1979/80 lernte ich einen neuen Klassenkameraden kennen, der sich mit Elektronik beschäftigte. Da ich auch schon immer mit Eletrizität (Batterien, Schalter, Lämpchen, elektrische Eisenbahn), ließ ich mich bereitwillig mit diesem Hobby anstecken.
Es folgte ein Elektronik-Kasten von Phillips mit dem ich dann die Grundlagen der Elektronik erlernte.
Bald war uns das nicht genug und wir begannen, zuerst theoretische, dann auch praktische Experimente mit einfachen digitalen Schaltkreisen ("74er-Reihe").
Mein Freund hatte auch Zeitschriften-ABOs für einige Elektronik-Zeitschriften. Dort wurden dann Anleitungen veröffentlicht, wie man (für viel Geld, das ich nicht hatte)  einfache Computer selbst bauen kann.
Wir blieben dann aber aus finanziellen Gründen noch eine Weile bei der Theorie.

1980 kam der Sinclair ZX80 auf den Markt (499,- DM hat er gekostet), ein Z80-Computer mit 1 KByte RAM! Diesen wollte ich mir dann 1981 zu meiner Konfirmation von den zu erwartenden Geldgeschenken auch gönnen.
Mein Vater, der seinerzeit in der EDV gearbeitet hat, erkannte glücklicherweise die Schwächen des Rechners und redete ihn mir aus, indem er Anfang 1981 aus seiner Firma leihweise einen Commodore CBM 3032 mit zugehörigem 7-Nadel-Drucker CBM 3022 und einem Kassettenrecorder (Datasette "C2N") mit nach Hause brachte, der dort nicht gebraucht wurde.

So stand er in meinem Kinderzimmer (Bild vom schlechten Bild):



Das war nun eine ganz andere Nummer, er hatte sogar für damalige Zeit unglaubliche 32 KByte RAM! Dieser Rechner kostete damals allerdings rund 3000,- DM und war damit außerhalb meiner Möglichkeiten.

Anmerkung am Rande: Während ich mit diesem Rechner zuhause die Programmiersprache "Basic" lernte, hatten wir in der Schule eine Projektwoche, in der ich am Apple 2 Pascal lernen durfte (damals habe ich die Strenge von Pascal gehasst, später sehr geschätzt.
Privat wie beruflich arbeite ich heute noch mit dem Pascal-Nachfolger "Delphi".

Nun war ich also auf die Firma Commodore aufwerksam geworden, die ihren Volkscomputer VC-20 auf den Markt bringen wollten. Dieser sollte 899,- DM kosteten, zusammen mit einer Speicher-Erweiterung von 5 KByte um 3 KByte auf 8 KByte für 109,- DM und einer Datasette für 225,- DM war ich mit 1233,- DM dabei, das konnte ich mir nach der Konfirmation gerade so leisten.

Mein Klassenkamerad (Unternehmersohn mit besseren Finanzen als ich) hat derweil gebraucht einen Commodore PET 2001 gekauft.

Etwa 1984 habe ich den VC-20 dann verkauft, um mit vom Erlös den heute legendären C-64 zu gönnen. Zusammen mit einem Bekannten ließ sich der Fililalleiter von Quelle von 699,- DM auf 599,- herunterhandeln, da wir ja zwei Computer kaufen wollten. Ob so etwas heute noch denkbar wäre?

Ungefähr zur gleichen Zeit wurde mir dann das komplette CBM 3001-System (inklusive Diskettenlaufwerk 3040) von der Firma meines Vaters zum Kauf angeboten - für 150,- DM, bei einem damaligen Gesamt-Neupreis von rund 12.000,- DM. Das Angebot konnte ich nicht ablehnen, auch wenn ich noch 250,- DM für einen neuen Druckkopf investieren musste.

Hier will ich meine Computer-Historie zunächst abkürzen, es folgten mehrere selbstgebaute 68000-Rechner, später ein Atari-ST1040 und dann auch PCs.

Mitte der 80er Jahre hat ein Blitzeinschlag u.a. das Floppy CBM 3040 und den Drucker CBM 3022 dahingerafft, der CBM 3032 wanderte zusammen mit den defekten Geräten und dem 64er auf den Dachboden.

Jahre später...

Irgendwann Ende der 2000er Jahre holte ich den CBM 3032 wieder hervor und schaltete ihn ein: Der Bildschirm war voller Müll aber ein blinkender Cursor zeigte an, dass der Prozessor grundsätzlich noch arbeitete. Man konnte eine Systematik erkennen, die darauf schließen ließ, dass die Hälfte den Video-RAM defekt war. Ein solches IC hatte ich noch irgendwo herumliegen (man muss sich vorstellen, für das 1/2 KByte habe ich mal über 40,- DM bezahlt!). Dieses wurde eingesetzt und der treue alte Rechner lief tatsächlich wieder. Allerdings nicht sehr lange: Es machte einige Tage später einen dezenten Knacks und der Bilodschirm wurde dunkel. Ich erinnerte mich an den PET meines Freundes (zu dem der Kontakt leider eingeschlafen war) und fragte ihn, ob er den Rechner noch hat und evtl verkaufen wolle. Ja, er wollte... Und so hatte ich für wenig Geld einen Ersatz-Monitor für meinen Rechner. Der Rest des PET war allerdings auch schon an vielen Stellen defekt.

Das hat mich angestachelt... Inzwischen hatte ich Zugang zu ebay, wo ich ein altes baugleiches Diskettenlaufwerk erstand. Aus meinem Blitzschaden und dem Ersatzteil konnte ich wieder ein lauffähiges Gerät zusammenbekommen.
Auch kaufte ich einen alten Drucker (ein Nachfolgemodell von meinem).

Aber was war in meinem Drucker seit dem Blitzeinschlag defekt? Ein Kollege (Elektrotechniker) meinte mal: "Wenn man nicht weiß, was kaputt ist, einschalten und fühlen wo es warm wird." Das habe ich gemacht, zwei Chips wurde warm, beide fand ich auch in dem neueren Drucker konnte sie auslöten, wieder einbauen und der Drucker druckte wieder - weiß auf weiß! 20 Jahre warmer Dachboden waren am Farbband nicht spurlos vorübergeangen. Ein passendes Farbband ließ sich auf ebay aber auch noch finden.

Das System lief wieder und geriet wieder in Vergessenheit...

Nochmal Jahre später (2024):

Nachdem ich auf Youtube den User "The 8-Bit Guy" entdeckt hatte, bekam ich wieder Lust, meine alten Computer wieder ans Laufen zu bringen. Gleichzeitig beschloss ich, die Sammlung zu vervollständigen und wieder einen VC-20 gebraucht  zu erwerben.
Außerdem wollte ich den PET 2001, der in sehr desolatem Zustand war, komplett überholen.

Ich spare mit hier vorerst den anstrengenden Weg zur aktuellen Sammlung, nur so viel: Ich musste einiges an Ersatzteilspendern einlagern, um mein Ziel zu erreichen!

Der aktuelle Stand ist mein persönliches "Computermuseum", mit Ausnahme des VC-20 sind es jeweils "meine" Originalgeräte, die ich restauriert habe:



Im Einzelnen sind das (nach ihrem Alter sortiert), der PET 2001 von 1978:



Dann der CBM 3032 von 1980:




... mit seinem 7-Nadeldrucker CBM 3022






... und seinem Diskettenlaufwerk CBM 3040 (170 KB je Diskette). Ich wollte dann irgendwann auch noch die anderen drei wichtigsten Doppel-Diskettenlaufwerke ausstellen, hier das CBM 8050 (500 KByte je Diskette):




Ähnlich - aber inkompatibel - das CBM 4040 (knapp 170 KByte je Diskette = 64er-Diskettenformat!!!):



Der freie Platz darüber ist für ein CBM 8250 (doppelseitig, 1000 KByte je Diskette) vorgesehen.
Dieses funktioniert schon zu etwa 95%, auf einem der beiden Laufwerke kann man noch keine Disketten formatieren:



... und von innen:



Rechts stehen noch der VC-20 (von 1981) und der C-64 (von 1984):



ALLE vier Rechner haben Zugriff auf alle Diskettenlaufwerke, da das im Betriebssystem für die IEEE-488-Schnittstelle nicht berücksichtigt ist, muss ich darauf achten, dass immer nur EINER zugreift!

Der VC-20 hat ein eigenes IEEE-488-Steckmodul, der C-64 wurde von mir mit einer einfachen Schnittstelle und einer Betriebssystem-Änderung in die Lage versetzt, über den CBM 3032, auf dem dann ein spezielles Programm laufen muss, auf dessen Schnittstelle zuzugreifen und ebenfalls alle Peripherie anzusteuen - die Entwicklung dieser Funktion in den 1980er Jahren wäre eine eigene Geschichte wert...



So sieht eine Floppy-Hauptplatine aus der Nähe aus:



Wie man sich denken kann, muss ich recht häufig zum Lötkolben greifen und Reparaturen ausführen, viele Teile tausche ich auch schon prophylaktisch, dazu habe ich mir ein umfangreiches Ersatzteillager angelegt:





Es ist kein besonders teures Hobby, die Geräte haben hauptsächlich Sammlerwert. Dafür nimmt es einige Zeit in Anspruch.
Glücklicherweise bekommt man die Schaltpläne, Software und sonstige Unterlagen heute relativ einfach im Internet.
Damals war das alles erheblich schwieriger, man war auf Zeitschriften und Bücher angewiesen.

Ob die heutigen PCs im Alter von über 40 Jahren noch funktionsfähig gehalten werden können?



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